WM-Tagebuch, Tag neun: 2022 ist nicht 2018

Ich war in meinen Prognosen vor dem Spanien-Spiel schon milder mit der deutschen Mannschaft als viele Experten und noch mehr Fans. Dass sie dann aber solch ein überzeugendes Spiel abliefern, hätte selbst ich nicht gedacht. In einem hochklassigen Duell erkämpft sich die deutsche Elf ein 1:1 gegen nicht minder starke Spanier. Es war das mit Abstand beste Spiel dieses Turniers (ein Superlativ, der angesichts vieler torloser Unentschieden nicht schwer zu erreichen war). Im heutigen Tagebuch will ich das Spiel im Detail analysieren. 1700 Wörter und fünf Grafiken: Da fühlt man sich doch direkt an alte Spielverlagerung-Zeiten erinnert!

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Deutschland gegen Spanien: Dann wollen wir mal sezieren!

Hansi Flick überraschte, indem er nicht überraschte. Seine personellen Wechsel im Vergleich zum Japan-Spiel ließen sich leicht vorausahnen. Niklas Süle übernahm in der Innenverteidigung die Position des im Auftaktspiel leicht überforderten Nico Schlotterbecks. Dafür rutschte Thilo Kehrer auf die Rechtsverteidiger-Position. Leon Goretzka startete auf der Doppelsechs, wodurch Ilkay Gündogan auf die Zehn vorrückte. Flick hielt Spaniens Dreier-Mittelfeld damit ein nicht minder spielstarkes Zentrum entgegen. Gündogan übernahm die Manndeckung von Sergio Busquets, Kimmich und Goretzka standen Pedri und Gavi auf den Füßen.

Deutschland war keineswegs gewillt, den Spaniern ihren obligatorischen Sechzig-Prozent-Ballbesitzwert kampflos zu überlassen. Die deutsche Mannschaft wagte sich im Pressing weit nach vorne. Sie spielte quasi eine Manndeckung in der gegnerischen Hälfte, wobei auch David Raum sich teilweise weit nach vorne wagte. Ganz ins letzte Risiko ging die deutsche Elf indes nicht: Die ballferne Seite ließen sie meist frei, sodass Spanien in den allermeisten Fällen eine Lösung fand, das Pressing auszuhebeln.

Das Spiel unterstrich, warum Spanien selbst gegen starke Gegner selten unter 65% Ballbesitz sammelt: Es ist einfach verdammt schwer, ihnen den Ball abzunehmen. Busquets findet immer das winzig kleine bisschen Raum, um einen Ball zu erhalten und sofort auf die Seiten abzulegen. Die Spanier schaffen so schnell Passoptionen, dass die gegnerische Defensive kaum hinterherkommt. Selbst so eine mutige wie die Deutsche.

Das Ziel Ballgewinne mag die deutsche Mannschaft nicht erreicht haben. Dafür gelang ihnen etwas Anderes: Sie zwangen Spanien, ihre Mittelfeldspieler weit in die eigene Hälfte zurückzuziehen. Pedri empfing die Bälle wesentlich tiefer, als er dies gegen Costa Rica und in den Nations-League-Spielen vor der WM tat. Die gesamte spanische Struktur war stark darauf ausgerichtet, das deutsche Pressing in der eigenen Hälfte zu umspielen. Dazu trug auch Stürmer Asensio fallen. Er ließ sich häufig zurückfallen, sodass im Mittelfeld eine Raute entstand. Tiefe gegen Deutschlands Verteidiger? Gab es kaum. Deutschland gewann praktisch keine Bälle in der gegnerischen Hälfte, hielt das Spiel aber auch aus dem eigenen Drittel fern.

Das Duell Olmo vs Kehrer

Die fehlende Tiefe im spanischen Aufbauspiel lag auch an der Rolle ihrer Außenstürmer. Gegen Costa Rica hatte besonders Olmo eine stark eingerückte Rolle übernommen. Er steuerte die Läufe in die Tiefe bei. Gegen Deutschland postierten sich beide Außenstürmer bewusst weit Außen. Auch Enrique hat das deutsche Spiel gegen Japan studiert. Seine Erkenntnis dürfte deutschen Fans bekannt vorkommen: Er sah in den deutschen Außenverteidigern eine Schwachstelle. Spanien wollte die deutsche Viererkette nach Außen ziehen. Dazu besetzte Spanien in vielen Situationen die Flügel sogar doppelt: die Außenverteidiger zwischen erster und zweiter deutscher Linie, die Außenstürmer ganz vorne. Thilo Kehrer und David Raum sollten nach hinten gedrückt werden, in der zweiten Linie dadurch Anspielstationen entstehen.

Deutschland blockierte zwar oft die spanischen Versuche, das Pressing über die Flügel zu umspielen. Maßgebend verantwortlich dafür waren Kimmich und Goretzka, die jede Lücke schlossen. Kimmich lief fast zwölfeinhalb Kilometer, womit seine Laufleistung in diesem Spiel zu den zehn besten bei der WM gehörte (mehr in den Beobachtungen). Doch manches Mal schafften die Spanier ebenjene Durchbrüche – und das praktisch immer über die linke Seite. Laut Fifa.com stießen die Spanier 23mal ins deutsche Drittel vor. 15 dieser Vorstöße gelangen auf links oder halblinks.

Das war aus zweierlei Gründen kein Zufall. Erstens spielte auf der linken spanischen Seite Dani Olmo, und Olmo ist ein sehr guter Fußballer. Zweitens spielte auf der rechten deutschen Seite Thilo Kehrer, und Kehrer ist kein proaktiver Verteidiger. Damit will ich ihm nicht einmal etwas Böses. Doch während Raum auf der anderen Seite viele dieser möglichen Verlagerungen frühzeitig antizipierte und herausrückte, tat Kehrer das recht spät. Er kam dann in undynamische Eins-gegen-Eins-Situationen. Die deutsche Struktur zwang ihn, die Szenen auf seiner Seite im Anschluss alleine lösen zu müssen, da die Innenverteidiger nicht mit herausrücken sollten. Das ging nicht immer gut. Besonders schlecht funktionierte es vor dem Gegentreffer.

Die deutsche Mannschaft ist etwas nach links gerückt, da der Ball von dieser Seite zu Busquets kam. Olmo lockt vor dem Tor Kehrer ins Zentrum. Busquets Pass spielt Olmo direkt auf den freien Alba weiter. Jetzt muss Kehrer herausrücken. Er tut das aber nicht mit der Intensität, dass er Alba schnell stellen kann. Dieser kann nun mit Dynamik losstarten.

Im Zentrum spielt sich unterdessen ein anderes Drama ab. Morata hatte sich eingangs der Szene zwischen Süle und Rüdiger positioniert. Als er nach innen rückt, übernimmt Süle die Deckung. Das ist in zweifacher Hinsicht die falsche Entscheidung. Zum Einen verliert Süle Morata kurz aus den Augen, sodass dieser die Innenbahn erhält. Zum Anderen wäre diese Deckung gar nicht nötig gewesen: Kein anderer spanischer Spieler attackiert den Strafraum, niemand wartet im Rückraum. Deutschland hätte durchaus weiter vorschieben können, sodass Süle den Pass auf Morata hätte ablaufen können.

Ganz nebenbei zeigt die zweite Grafik aber auch, warum Spanien außer dem Tor nur wenig Chancen herausspielte. Außer Morata befand sich kein Spanier auch nur annähernd im Strafraum. Sie hatten zwar über die Rautenbildung im Mittelfeld und die breiten Außen immer wieder Möglichkeiten, das deutsche Pressing zu umspielen. Im Strafraum fehlte jedoch jegliche Präsenz, um diese Dominanz auch vor das Tor zu tragen. Spaniens Spiel war in die Breite angelegt, nicht in die Tiefe. Das erleichterte vor allem die Arbeit von Kimmich und Goretzka, weil sie im Zweifel immer seitlich herausrücken konnten, ohne das Zentrum zu entblößen.

Sané ist der Schlüssel, der Raum nicht sein kann

Spätestens nach der spanischen Führung meldeten sich bei mir die Zweifel. Die deutsche Leistung bis zum 0:1 war stark. Doch schon gegen Japan scheiterte Flick daran, mit seinen Wechseln ein Spiel zu drehen. Wie soll das nun gegen Spanien gelingen? Flick belehrte mich eines Besseren. Seine Wechsel drehten tatsächlich das Spiel.

Da wäre natürlich Niclas Füllkrug zu nennen. Er brachte in der letzten Linie jene Präsenz, die Deutschland – ähnlich wie Spanien – fehlte. Lukas Klostermann war auch ein wichtiger Baustein. Ihm gelang es wesentlich besser, die rechte Abwehrseite zu schließen, als dies Kehrer zuvor vermochte. Manchmal ist ein proaktiv verteidigender Spieler die stabilere Wahl, auch wenn auf den ersten Blick der gelernte Innenverteidiger stabiler klingt. Entscheidend war für mich persönlich indes ein anderer Wechsel. Leroy Sané brachte jene Wendigkeit und Unberechenbarkeit ins deutsche Spiel, die zuvor etwas fehlte.

Man muss etwas zurückgehen, um den Effekt dieses Wechsels zu verstehen. Spanien spielte auch gegen Deutschland das hohe 4-3-3-Pressing, das ich bereits in meiner Vorschau angerissen habe. Deutschland wiederum setzte wie bereits gegen Japan auf einen asymmetrischen Dreieraufbau. David Raum rückte als Linksverteidiger vor, sodass mit Kehrer, Süle und Rüdiger drei Spieler in der ersten Aufbaulinie verblieben. Das spanische Pressing passte sehr gut gegen diesen Dreier-Aufbau: Die drei Stürmer liefen einfach die drei Verteidiger an – fertig war das hohe Pressing. Spanien hatte damit effektiv eine Manndeckung gegen die ersten zwei Linien der Deutschen. Mit einer Ausnahme: Es gab keine Manndeckung gegen David Raum. Also nutzte Spanien eine Manndeckung und keine Raum-Deckung. (Bitte verzeiht den Gag, ich konnte ihn nicht liegen lassen.)

Deutschlands einfachster Weg, das spanische Pressing zu umspielen, lautete also, den freien Raum zu finden. (Sorry, auch diesen Gag konnte ich unmöglich liegen lassen.) Das tat insbesondere Manuel Neuer immer wieder, indem er den Ball nach links chippte. Leider haben Dinge, die einfach sind, meist einen Haken. In diesem Fall war der Haken, dass Spanien genau diesen Pass wollte. Sie rückten in der Folge auf Raum, isolierten ihn und wollten ihn zu Ballverlusten drängen. Sie hatten ihn als schwächstes Glied der Abwehrkette ausgemacht. Damit lagen sie nicht unbedingt falsch, wie die nackten Zahlen belegen. Raum hatte sowohl in der ersten als auch in der zweiten Halbzeit die meisten Ballkontakte aller deutschen Spieler, seine Passquote war in der ersten Halbzeit aber die zweitschlechteste. Nur 13 seiner 19 Pässe kamen an.

In der zweiten Halbzeit steigerte sich Raum jedoch. Nun fanden sämtliche seiner 18 Pässe auch einen Mitspieler. Das hatte mit einer individuellen Leistungssteigerung zu tun, aber auch mit der neuen Struktur, die Sanés Einwechslung der Mannschaft verleihte. Fortan spielte er als Rechtsaußen, während Gnabry auf die linke Seite wechselte. Raum musste nun den linken Flügel nicht mehr allein beackern; Musiala war zuvor als Linksaußen permanent ins Zentrum gerückt. Raum hatte mit Gnabry auf Außen nun einen einfachen Anspielpartner, wenn ihn die Spanier mal wieder pressten.

Vor allem aber bekam das Spiel nun deutlich mehr Schwung über die rechte deutsche Seite. Deutschland musste nicht mehr jeden Angriff über links aufbauen. Sané postierte sich als einrückender Rechtsaußen so, dass er die Bälle hinter Spaniens Pressing bekam. Mit dem ersten Kontakt zog er sofort in die Mitte. Das überforderte Pedri und Busquets. Sie fanden nicht das Timing, rechtzeitig auf Sané zu rücken. Sie rückten jedoch so frühzeitig heraus, dass Musiala sich in ihrem Rücken davonstehlen konnten. Der deutsche Siegtreffer fiel genau durch solch einen Angriff.

Sané erhielt den Ball hinter Pedri, wodurch Busquets herausrücken musste. Er hatte zuvor die Abwehr aufgestockt und damit die Gasse geschlossen, in die nun Musiala sprintete. Sané spielt genau den richtigen Pass, Musiala legt den Ball auf Füllkrug ab. So schön Musialas Ballbehauptung war und so kraftvoll Füllkrugs Abschluss: Das größte Lob gebührt in dieser Szene Sané.

Neue Fragen für Flick

Mit einer starken Leistung wahrte Deutschland seine Chancen auf ein Weiterkommen. Der costa-ricanische Sieg über Japan kommt Deutschland zugute, macht die Ausgangslage aber zugleich unübersichtlich. Man sollte also schon einmal den Rechenschieber bereithalten. Eins ist jedoch klar: Ohne einen Sieg gegen Costa Rica scheidet Deutschland aus. Je mehr Tore Deutschland bei diesem Sieg schießt, umso unabhängiger machen sie sich vom Ergebnis des Spiels Japan gegen Spanien.

Der deutsche Auftritt gegen Spanien wirft jedoch auch einige neue Fragen auf. Dieses Mal hätten personelle Änderungen nicht unbedingt mit individuell schwachen Leistungen zu tun, wie dies nach dem Spiel gegen Japan der Fall war. Trotzdem sprechen wenig Gründe dafür, gegen Costa Rica dieselbe Startelf auf das Feld zu schicken wie gegen Spanien. Zum Einen macht es taktisch wenig Sinn, gegen ultradefensive Costa Ricaner auf rechts einen zurückhaltenden Außenverteidiger aufzustellen oder aber das Mittelfeld mit Gündogan, Kimmich und Goretzka zu füllen. Zum Anderen haben sich mit Sané und Füllkrug zwei Spieler nach ihrer Einwechslung für höhere Aufgaben empfohlen. Insofern darf auch in den kommenden Tagen wieder fleißig diskutiert werden, wie Flick seine Elf am Besten aufstellt.

Nach dem Spanien-Spiel ist jedoch augenfällig: Die WM 2022 sollte, egal wie die Gruppenphase für Deutschland ausgeht, anders in Erinnerung bleiben als das desolate Turnier 2018. Deutschland scheiterte gegen Japan einzig an der Chancenverwertung und einigen Abwehrschnitzern. Sie zeigten gegen starke Spanier ein respektables Spiel. Diese Mannschaft zeigt gänzlich andere Leistungen als vor vier Jahren.


Kurze Beobachtungen

  • Den Rekord für die meisten gelaufenen Kilometer in einem Spiel dieser WM gehört bisher tatsächlich Joshua Kimmich. Allerdings stellte er ihn nicht gegen Spanien auf, sondern gegen Japan. Er kam auf stolze 13,19 Kilometer. Nur rund 50 Meter weniger lief Elyess Skhiri gegen Dänemark. Auf Rang drei folgt Tyler Adams, der gegen Wales 13,13 Kilometer lief. Das ist insofern lustig, als dass dieses Trio auch in der vergangenen Bundesliga-Saison die meistgelaufenen Kilometer pro Spiel unter sich ausmachte. Skhiri und Kimmich nahmen sich dabei im Verlaufe der Saison den Rekord immer wieder gegenseitig ab. Skhiri hat wahrscheinlich nur noch gegen Frankreich die Chance, Kimmich zu überbieten. Tunesien muss gegen den amtierenden Weltmeister gewinnen und zugleich auf das richtige Ergebnis bei Dänemark gegen Australien hoffen, um in die K.O.-Runde einzuziehen.
  • Felix Haselsteiner brachte mich mit seinen Tweets auf folgendes Thema: Beim Spiel Deutschland gegen Spanien hielten einige mutmaßlich katarische Fans Plakate von Mesut Özil hoch. Die Botschaft: Die deutschen Spieler halten aus Protest den Mund zu, während gleichzeitig Özil vom DFB mundtot gemacht werde. In den arabischen Sozialen Medien wurde zuletzt Özils Aussage geteilt: „Wenn wir gewinnen, bin ich Deutscher. Wenn wir verlieren, bin ich Immigrant.“ Zudem verbreitete sich auf Twitter die Darstellung, der DFB hätte Özil wegen seines Engagements für die Uiguren aus der Nationalmannschaft geworfen. Özil kritisiert immer wieder die Völkerrechtsverletzungen des chinesischen Regimes gegenüber der muslimischen Minderheit in der Provinz Xinjiang. In Wahrheit ist dies eine Falschmeldung. Özil spielte für die Nationalmannschaft schon lange keine Rolle mehr, bevor er diese Statements abgab. Mit seinem Engagement für die Uiguren hatte er in Deutschland wieder etwas Ansehen gewonnen, dass er nach seinen verheerenden Bildern mit Erdogan verloren hatte. Das Konterfei Özils hochzuhalten, scheint die katarische Art sein zu sagen: „Was kritisiert ihr uns, ihr geht doch mit Özil nicht besser um!“ Auf neudeutsch kann man diesen Protest irgendwo zwischen Whataboutism und Fake News ansiedeln.
  • Dieser Schuss ging wohl nach hinten los. Kanadas Trainer John Herdman rutschte nach der Niederlage gegen Belgien in einem Interview der Halbsatz „Fuck Croatia“ heraus. Er wollte seinen Spielern vor dem wichtigen Duell Mut zusprechen. Tatsächlich aber beflügelte er damit den Gegner. Auch wenn ich damit nationale Stereotype wiedergebe: Ich habe genug Menschen aus dem Balkan in meinem Freundes- und Bekanntenkreis, dass ich weiß: Wer sie beleidigt, weckt ihren Stolz. Kroatien zeigte beim 4:1-Sieg eine überzeugende Leistung, auch weil die Kanadier mit ihrem mutigen Pressing ein kleines Stück zu mutig auftraten. (Mehr dazu vielleicht morgen.) Andrej Kramaric sagte nach dem Spiel: „Ich muss dem Nationalcoach von Kanada für die Extra-Motivation danken.“

Leseempfehlungen

DLF: Was Saudi-Arabien von Katar lernt

Financial Times: I’m in Qatar. But the real World Cup happens at home

Zeit: „Wer Haltung zeigen will, muss sich in Gelenkigkeit üben“

10 thoughts on “WM-Tagebuch, Tag neun: 2022 ist nicht 2018

  1. Hi Tobi. Sorry, ein kleiner Fehler deinerseits wegen der Euphorie. Kann ich verstehen 😉 Das war leider nicht der „Siegtreffer“ für Deutschland, sondern lediglich der Ausgleichstreffer.
    MfG

  2. Findest du auch, dass die Überwachung von Busquests einen erheblichen Teil zu der Neutralisierung des spanischen Spiels beigetragen hat? Ich habe oft beobachtet, wie Gündogan Busquets verfolgt. Und wenn Gündogan gerade nicht in seiner Nähe war, hat Müller das übernommen. Es scheint so, dass Flick sehr stark darauf fokussiert war, Busquets aus dem Spiel zu nehmen (leider haben sie ihn nur einmal zu viel Raum gegeben, und schon fiel das Gegentor). Habe ich das richtig gesehen? Danke

  3. Vorweg wieder ein Danke. Deine Artikel werten mir die WM erheblich auf, und speziell der SV.de-Stil hat mir sehr gefehlt. 🙂

    Zum Spiel: Eigentlich eine recht naheliegende Lösung, das Dreiermittelfeld Kimmich-Goretzka-Gündogan aufzubieten (in welcher Formation auch immer). Die 3 gehören ja durchaus schon mit zum Besten, was man im zentralen Mittelfeld so generell findet, auch wenn ihnen vielleicht der ganz große Glamour fehlt. An Flicks Stelle würde ich genau das so beibehalten, wenn alle fit sind und dann lieber in einer 4-3-3 Variante spielen.

    Schön auch, wie du herausgearbeitet hast, wie ein an sich guter IV (Süle oder Kehrer) große Schwächen gegenüber einem gelernten AV hat, selbst wenn der individuell nicht ranreicht. Ähnliches kann man auch beim MS feststellen – im Grunde auf jeder Position. Selbst Sane, der unter Guardiola auch die harte Aussenstürmer-Schule hatte, zeigt einem Gnabry auf, das man auf der Position mehr machen kann als nur fleissig sein und hin und wieder einen Abschluss zu machen. Positionsspiel, Bewegungsspiel sind doch einfach zu wichtig, um das einfach nur mit „der ist schnell, laufstark und kann mit dem Ball was“ zu besetzen, wie es die deutsche Fußballerausbildung scheinbar nur macht. Momentan fehlt mir immer noch diese Allgemeinerkenntnis in der Öffentlichkeit, vermutlich bleibt bei diesem Spiel auch nur hängen, dass sie a) jetzt mal wollten und b) Füllkrug. Was als „Analyse“ einfach nicht taugen würde.

    Die Frage ist nun, wie man die Aufgabe Costa Rica löst. Das wird ähnlich wie gegen Japan, nur individuell schlechter, aber dafür mit noch weniger Anspruch Costa Ricas auf ein Tor. Und deutsche Teams tun sich schwer gegen Mitspielverweigerer. Die (defensivere) Lösung mit dem 4-3-3 ist vielleicht auch nicht ideal, aber vermutlich wäre es wohl besser, auf die gefundenen Synergieeffekte zu setzen. Vorne würde ich wohl auch Müller mindestens herausnehmen für Sane, um dann den beweglichen und dribbelstarken Dreierangriff mit Sane, Gnabry und Musiala zu bringen. Von den dreien könnte man überlegen, Gnabry für Füllkrug rauszunehmen – der ganze Kader lechzt nach einem Mittelstürmer.

  4. Wow, herausragendes Spiel. Weiss nicht, ob Nationalteams technisch-taktisch jemals auf diesem Niveau gegeneinander angetreten sind.

    Bin auch einverstanden mit der Analyse. Zweifellos eine gute Leistung von Deutschland, das strategisch richtig eingestellt war und das Pressing gut umgesetzt hat. Spaniens Positionsspiel ist sehr schwer zu bespielen.
    Mannorientierungen im Zentrum, vor allem auf Busquets, sind sehr wichtig. Darüber hinaus aber frage ich mich, ob man nicht versuchen müsste, Spanien von deren bevorzugten linken Seite wegzuleiten. Dort befindet sich klar ihr Schwerpunkt im Ballbesitz mit Pedri, der tiefer spielt als Gavi, Alba, der stärker involviert ist als der Rechtsverteidiger, sowie den rückfallenden Bewegungen von Olmo und Asensio. Müsste man da nicht jene Seite auch vollstopfen oder beim Pressing eben von jener Seite Spaniens Ballbesitz auf deren rechte Seite leiten? Ich habe es so gesehen, dass Deutschland in der ersten Halbzeit im Pressing vor allem versucht hat, mit Müller die Innenverteidigung zu trennen und ballfern jeweils nicht komplett durchgeschoben hat. Hätte eine stärkere Asymmetrie im Spiel gegen den Ball interessant gefunden. Deutschland hat jetzt eher wieder bei eigenem Ballbesitz bzw. in der letzten Linie mit sehr unterschiedlichen Aussenverteidigertypen asymmetrisch gespielt, was teils, wie von Tobi beschrieben, eher kontraproduktiv war. Trotzdem muss man die individuellen Leistungen loben, finde ich. Auch z.B. von David Raum. Hat sich nicht so schlecht eingefügt in die Weltklasse und mega gesteigert seit Saisonbeginn.

  5. Schöne Analyse Tobi! Schöne Sache das Tagebuch, ich freue mich jeden Tag aufs Neue.

    Mal eine andere Frage: Wie schaust du die Spiele im taktischen Fokus live? Bist du eher bei der verteidigenden Mannschaft oder eher bei der Angreifenden? Und fallen dir Stellungsfehler direkt im Spiel auf oder brauchst du viele Wiederholungen bis du weißt was schiefgelaufen ist und wer wie gepatzt hat? Würde mich mal interessieren. Nutzt du die eigene Taktik Kamera von Magenta?

    1. Hi Gurke, vielen Dank erst einmal für das Lob!

      Zu deiner Frage: Wenn es geht, schaue ich zumindest auf dem Zweitbildschirm den Taktik-Screen, ja. Leider gab es da beim Japan-Spiel technische Probleme, sodass es keine eigene Taktik-Kamera gab. Grundsätzlich lautet die erste Frage bei mir, wie die defensive Grundordnung der Mannschaft aussieht. Daraus aufbauend versuche ich zu erahnen, welche Umformungen die Mannschaft in den einzelnen Spielphasen vornimmt. Wie geht das Team von der Grundformation aus ins Pressing? Welche Spieler verändern wie ihre Position bei Ballbesitz? Und wer attackiert welche Räume in den Umschaltmomenten? Darüber versuche ich dann die Wechselwirkungen der beiden Spielsysteme nachzuvollziehen. Wie schnell man das sieht, ist am Ende Erfahrungssache und hängt auch davon ab, wie gut ich die Teams kenne. Spanien und Deutschland sind die beiden Teams dieser WM, die ich wohl am Besten kenne. Wenn die nicht etwas ganz Spezielles machen, kann ich relativ schnell auf die Wechselwirkungen achten und mich in die taktischen Details vertiefen.

      Die meiste Zeit jedoch diktiert das Spiel, worauf ich schaue. Chancen, Spielzüge, Geschehnisse etc. Da achte ich dann auf einzelne Szenen stärker und versuche, mir einen Reim auf das Gesehene zu machen. Zumal ich bei dieser Weltmeisterschaft nicht mehr jedes Spiel mit der „Taktikanalyse“-Brille schaue. Spanien gegen Deutschland war da eher die Ausnahme. Meistens habe ich vor dem Spiel Gedanken oder Thesen zu einer der beiden Mannschaften und möchte diese dann im Verlaufe der Partie überprüfen. Beim Spiel Niederlande gegen Katar interessiert mich nicht die Bohne, wie Katar spielt oder was die Niederlande sich spezifisch für diese Partie ausgedacht hat, sondern ob ich Stärken oder Schwächen in den einzelnen Spielphasen ausmache, die in den kommenden K.O.-Spielen wichtig werden könnten.

  6. Hallo Tobi,
    Schöne Analyse von dir aber bei ein zwei Aussagen sehe ich etwas anders.
    Und zwar habe ich im Spiel mit Ball der Deutschen keine 3er Kette erkennen können sondern eine ganz klassische 4er Kette bei dem Kehrer einfach selten den Ball bekommen hat obwohl er oft gut positioniert war bzw er auch 2,3 mal hinterlaufen ist und den Ball eigentlich hätte bekommen müssen.
    Und gegen den Ball war es dann eher so, dass es asymmetrisch war mit Raum der durch das Anlaufverhalten von Musiala der oft auf den IV angelaufen ist, auf den AV durchlief.
    Wenn du damit dann meinst, dass Raum der aktivere Spieler im Spiel gegen den Ball gegenüber Kehrer war, dann tust du Kehrer meiner Meinung unrecht.
    Das war einfach die Ausrichtung im Spiel gegen den Ball.
    Raum ist ansonsten auch einer der mehr zockt und antizipiert und er hat das an diesem Tag auch top gemacht aber er Kehrer hat auf der anderen Seite im Grunde alle 1:1 Zweikämpfe gegen Olmo gewonnen . Probleme hatte er nur dann, wenn der Gegner rausverlagern konnte und der gegn. AV noch zusätzlich mitgemacht hat. Wie beim Gegentor geschehen. Diese Situation sind grundsätzlich sehr schwierig für AV‘s da, gehen sie zu schnell drauf dribbelt er ihn über die Innenspur aus oder er läuft ihm außen vorbei.
    Meiner Meinung nach trifft ihm kaum eine Schuld sondern am Ende ist es meist einfach Glück dass der Ball unter seinen Fuß durchgeht und das größte Problem war sicher dass Süle den kurzen Pfosten komplett aufmacht und im Anlaufverhalten dass Gündogan keinen Deckungsschatten herstellt bzw Müller nicht auf den 6er abkippt wenn er schon sieht dass er anspielbar ist.
    Dass das Spiel in der 2. Hälfte, vor allem nach dem 1:0 anders war, hat meiner Meinung nach damit zu tun, dass der Gegner mehr auf Ballbesitz aus war und auch nicht mehr so bedingungslos gepresst hatte. Raum hatte dadurch oft etwas mehr Zeit und konnte nach innen dribbeln und über den ballfernen IV rausverlagern. Das wäre in der gesamten 1. Halbzeit nie möglich gewesen.
    Klostermann hat grundsätzlich ein gutes Spiel gemacht, hat aber genaugenommen genau so agiert wie zuvor Kehrer, mit einer stabilen Abwehrarbeit ohne zu viel Risiko zu gehen. Er hat hauptsächlich von Ballverlusten des Gegners profitiert und durch mehr Raum bei Umschaltaktionen.
    Da ich selber AV war bin ich da leicht empfindlich wenn man sich eine Meinung bildet die hauptsächlich auf das Gegentor münzt da er ansonsten ein top Spiel gemacht hat gegen einen top Spieler nicht zu vergessen.
    Genau wie Raum der an sich einfach auffälliger war und auch mehr Ballgewinne und Ballkontakte hatte aber für mich manchmal auch zu viele (dumme) Fouls und unnötige Flanken macht bzw schlägt.
    Normalerweise hätte man meiner Meinung nach Gnabry viel früher für z.B. Hofmann wechseln müssen da er für mich als einziger kein gutes Spiel gemacht hat und Sane kam denke ich nicht früher da er nach der Verletzung erst wieder rangeführt wird an die Belastung.
    Zum Spiel gegen den Ball hätte ich es besser gefunden, man hätte mehr versucht den Gegner auf der Seiten zu lassen und auch den Rückweg zugemacht. Durch das ständige abkippen des ST‘s ins Zentrum machst du immer den Pass zurück auf den IV auf und so konnten die Spanier immer wieder die Seite wechseln und die Deutschen laufen lassen. Natürlich ist die Gefahr gegeben dass man kurzzeitig 1:1 spielt in der letzten Linie oder der gegner trotzdem rausverlagert aber man dafür evtl öfter Bälle höher gewinnt bzw. nicht so viel dem Ball hinterherläuft.
    Die Spanier waren da deutlich mutiger gegen den Ball was ich sehr begrüße.
    Alles in allem aber ein super Spiel von beiden Teams und eine schöne Abwechslung bei dem zur Zeit doch recht verhaltenen Fußball vieler Teams.

    1. Vielen Dank für den interessanten Beitrag. Bei den meisten Dingen sind wir uns einig. Ich würde behaupten, die Frage, ob Deutschland eher mit Viererkette oder mit Dreierkette mit einem etwas höherem Raum aufgebaut hat, ist gar nicht so relevant. So oder so: Spanien hat das deutsche Konstrukt so gepresst, als wäre eine Dreierkette im Aufbau vorhanden. Dass sie entweder einen Ballgewinn erzielen oder zumindest den Pass auf Raum erzwingen wollten, ist deutlich in den Zahlen zu erkennen. Raum hatte bis zur Auswechslung von Kehrer 20% mehr Ballkontakte. Auch Neuers Passmap zeigt relativ eindeutig, wie diese Chip-Bälle raus zu Raum genutzt wurden. (Gibt es im Fifa-Report.) Raum hatte durch die spanische Formation zudem häufiger die Möglichkeit, die progressive Aktion nach vorne zu wagen. Ob er dabei merklich höher stand als Kehrer, wage ich gar nicht zu beurteilen; wahrscheinlich hast du sogar Recht, er war es gar nicht. Er hatte aber die deutlich aktivere Rolle durch die Wechselwirkung beider Systeme, wodurch er den offensiveren Eindruck hinterließ. Das zeigt sich auch in den Fifa-Daten: Raum hat doppelt laut Fifa doppelt so viele versuchte „line breaking passes“.

      Beim spanischen Pressing sehe ich den Zeitpunkt etwas anders. Ich fand, bis zur 60. haben sie eigentlich relativ gleichförmig gespielt, erst danach zogen sie sich weiter zurück. Klostermann kam dann auch in den Schlussminuten auf nahezu genauso viele Pässe wie Raum.

      Ich wollte mit meinem Text keineswegs zu kritisch mit Kehrer sein. Er ist nun aber einmal ein anderer Spielertyp als Raum. Als Außenverteidiger weißt du besser als ich, dass es gar nicht immer darum geht, in den Zweikampf zu gehen. Manchmal reicht auch schon der eine Schritt heraus, um den gegnerischen Spieler am Ball zu signalisieren, dass er den Ball besser nicht nach Außen spielen sollte – weil er merkt: „Shit, da ist der Außenverteidiger auf dem Sprung!“ Dass ein gelernter, ohnehin äußerst aktiver Außenverteidiger diesen Schritt öfter macht als ein Spieler, der sich eigentlich in der Innenverteidigung wohler fühlt, ist logisch. Man könnte zum Beispiel argumentieren, dass Raum Alba in der Szene vor dem 0:1 schneller gestellt und noch deutlicher nach Außen gedrängt hätte. Das ist dann aber Kritik auf allerhöchstem Niveau, und ich schreibe ja auch, dass der wahre Fehler im Zentrum gemacht wurde.

      Mit einem Punkt hast du natürlich Recht: Kehrer hatte die wesentlich undankbarere Aufgabe mit Olmo und Alba auf seiner Seite. Diesen Flügel favorisieren die Spanier ja bei Angriffen. Ich finde aber, beide deutsche Außenverteidiger haben das im Rahmen ihrer Möglichkeiten sehr gut gemacht. Ich wollte Kehrer also keineswegs kritisieren, nur sagen, dass unterschiedliche Spielertypen Aufgaben unterschiedlich angehen. Die Idee, dass immer der Spieler stabiler steht, der diese Aufgabe zurückhaltender angeht, finde ich falsch. Manchmal ist es besser, wenn Außenverteidiger proaktiver agieren, manchmal schlechter. Gegen Spanien fand ich die Situationen am Stärksten, wo beide Außenverteidiger genau das gemacht haben. Kehrer hat das auch einige Male gut gemacht, aber Raum ist in dieser Hinsicht herausgestochen.

  7. Hallo nochmal und vielen Dank für deine ausführliche Antwort.
    Das Raum weit mehr im Spiel mit Ball eingebunden war bestreite ich natürlich nicht, nur ob das am Gegner lag an der Spielanlage oder an den einzelnen Akteuren kann ich nicht genau sagen aber er ist auf jeden Fall der offensivere der beiden ganz klar.
    Auch im Spiel gegen den Ball wie du richtig sagst ist er etwas mehr auf dem Sprung als Kehrer und konnte dadurch den ein oder anderen Ball gewinnen bzw. den Gegner nerven. Ein Kehrer sticht da nicht wirklich hervor aber er hat seine def 1:1 Duelle zumindest gewonnen.
    Dass man durch ein frühes ranschieben an den direkten Gegenspieler Pässe auf denjenigen verhindern kann hast du richtig eingeordnet wobei ich diese nicht wirklich in diesem Spiel gesehen hab, da den Spaniern sowas meist egal ist:)
    Ich bin auf jeden Fall auch ein Fan des aktiven vorwärtsverteidigenden und vordeckenden AV‘s, wobei mir dabei immer wichtig ist, dass man in Zweikämpfen nicht unclever 50/50 oder nur auf den Ball schauend agiert wie Raum es leider immer wieder mal macht – aber eigentlich machen dass genaugenommen 90% der Aussenverteidiger;).

    Viel schlimmer ist da nur noch dieses leidige Auf-Abseits-Gespiele aus reiner Faulheit raus was in den letzten Jahren extrem Überhand genommen hat und ich es langsam nicht mehr sehen kann.
    Für mich war es auch beim 2:1 der Japaner sehr unnötig und riskant auf Abseits zu spielen.
    Hat der ballführende nämlich keinen Druck heißt es fallen und ein Rüdiger oder Schlotterbeck weiß nicht, ob ein Japaner in seinem Rücken dann doch im richtigen Timing tief sprintet.
    Der Gegenspieler von Süle hat es zumindest besser gemacht als die beiden ballnahen Spieler und dass führte dazu, dass er mit ihm mitgegangen ist.
    Dass Süle trotzdem auf Abseits hätte spielen können und das abkippen nach hinten wieder abbricht wäre möglich gewesen aber ist oft in der kürze der Zeit einfach sehr schwierig und ebenso sehr riskant!
    Der erste Impuls aber mit dem Spieler mitzugehen während der Ausführende am Ball anläuft, ist meiner Meinung nach vollkommen richtig.
    Er hatte einfach nicht damit gerechnet , dass seine Mitspieler stehen bleiben und ich finde es mittlerweile echt heftig wie es als allgemein gültig gilt, auf den Spieler der des Abseits aufhebt draufzuhauen obwohl die meisten „Abseitsfallen“ einfach sehr unklug sind und meist aus reiner Faulheit entstehen.
    Ist aber ein anderes Thema und passt jetzt nicht dazu, aber vielleicht kannst du’s ja mal passenderweise einbauen 😉
    BG

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