Eschers EM-Tagebuch, Tag 12: Bitte mehr Strategie und weniger Symbol!

Auch mein EM-Tagebuch kommt heute nicht vorbei am Thema Regenbogen-Fahne. Die Uefa demaskiert ihre Bekenntnise zur Toleranz als Feigenblatt, indem sie beim kleinsten Widerstand aufgibt. Außerdem befasse ich mich mit der Frage, ob sich aus der Vorrunde wirklich Schlüsse ziehen lassen für die K.O.-Runde. Außerdem gibt es einige Nachträge zu gestern.

Werte verteidigt man auch gegen Widerstände

Zum Regenbogenfahnen-Verbot der Uefa wurde bereits alles gesagt, nur nicht von allen. Meine fünf Cent: Der Formaljurist in mir ist geneigt, die Entscheidung der Uefa zumindest nachvollziehen zu können. Als europäischer Fußballverband befindet sie sich in einer misslichen Lage: Sie muss demokratische wie autokratische Fußballverbände unter einem Dach managen. Dass sie auf politische Statements verstimmt reagiert, liegt in ihrer Natur. Ansonsten hat sie schnell damit zu kämpfen, dass Diktatoren oder Parlamente den Fußball als erweiterten Arm der Politik nutzen.

Diese Logik mag aus formaler Sicht verlockend klingen. Sie passt aber kaum zum vorliegenden Fall. Es war die Uefa selbst, die Neuers Regenbogen-Kapitänsbinde vor wenigen Tagen noch als Statement im Kampf gegen Diskriminierung durchgewunken hat. Völlig zurecht, denn ein Symbol für Homosexuellen- und Transrechte bleibt auch dann noch ein Symbol für Homosexuellen- und Transrechte, wenn es in einen politischen Kontext eingebettet wird.

Es zeigt sich, was eigentlich immer schon klar war: Dass all die Statements des europäischen Fußballverbands für Gleichberechtigung und Toleranz eben nicht mehr sind als Statements. Die Uefa mag „Anti-Rassismus“-Kampagnen fahren, auf Twitter Statements zugunsten der LGBT+-Community abgeben und schöne Reden schwingen. Das sind stets Aussagen, die niemanden wehtun, weil es schlicht keine Gegenposition gibt. Wer ist schließlich schon „Pro-Rassismus“ oder „Anti-Toleranz“? Die paar Extremisten, die man mit solchen Statements verprellt, ergeben am Ende keinen wirtschaftlichen Schaden.

Spannend wird es für Unternehmen, Parteien und Organisationen wie der Uefa erst, wenn wirklich etwas auf dem Spiel steht. Wenn es eine wahrnehmbare Gegenposition gibt und wenn man wirklich jemanden verprellt, sobald man sich für Werte einsetzt. In diesem Fall heißt der Gegenspieler Ungarn. Mit dem mächtigen Landesverband will sich die Uefa nicht verscherzen, auch weil die ungarische Regierung ein wertvoller Partner von Uefa-Präsident Aleksander Čeferin ist. Die Uefa demaskiert die eigenen Toleranz-Bekundungen als das, was sie sind: ein Feigenblatt, ein leeres Versprechen, ein Thema, das beim ersten Widerstand fallen gelassen wird.

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So wichtig Symbolpolitik wie die Darstellung der Regenbogen-Flagge ist, würde ich mir aber manchmal wünschen, dass die Politik im Stellenwert wieder vor das Symbol rückt. Es ist toll, dass sich Politiker, Vereine und Unternehmen hinter die Idee stellen, die Münchener Arena in Regenbogen-Farben aufleuchten zu lassen. Das wäre vor zwanzig Jahren kaum denkbar gewesen. Und doch ist dieses Statement für sie ein relativ einfaches Unterfangen: Die Bevölkerung steht mehrheitlich dahinter, wirtschaftlich und als Absatzmarkt ist Ungarn vernachlässigbar. Es gibt für sie nichts zu verlieren.

Mutig wäre es, den nächsten Schritt zu gehen. Also: Homosexuellenrechte nicht nur beim Aufeinandertreffen mit Ungarn, sondern auch mit Russland oder China in den Vordergrund zu rücken. Es wäre großartig, wenn Vereine, die Gelder aus Russland, Katar oder China erhalten, ihr soziales Gewissen auch gegenüber diesen Sponsoren entdecken. Man muss nur mal Mesut Özil fragen, wie viel Unterstützung man von seinem Verein erhält, wenn man sich für Minderheiten in China starkmacht. Der Fußball ist hier nur ein Spiegelbild der Gesellschaft: Der Einsatz für Werte wird schnell vergessen, sobald wirtschaftliche Nachteile drohen.

Aber wollen wir nicht den zweiten Schritt vor dem ersten machen. Ich bin froh, dass dieses Statement pro Regenbogen-Fahne im Jahr 2021 möglich ist. Vor zwanzig Jahren wäre dies bestimmt noch nicht Konsens gewesen in unserer Gesellschaft.

Strategie statt Taktik

Der Zug, Taktik als Mainstream-Thema zu etablieren, ist aus meiner Sicht lange abgefahren. Zu viele Menschen reagieren allergisch, sobald man anfängt über falsche Neunen, abkippende Sechser oder inverse Außenstürmer zu sprechen. Und das ist auch völlig gut so: Das Interesse an komplexen Prozessen wird immer ein Nischenthema bleiben.

Wenn ich als Analyst aber einen Wunsch frei hätte, wäre es, dass sich ein Verständnis für strategische Fragen des Fußballs flächendeckend durchsetzt. Taktik erschöpft sich in den Details eines Spiels. Bei der Strategie geht es um grundsätzliche Fragen. Denkt ein Team eher risikoreich oder vorsichtig? Möchte es viel Ballbesitz haben oder wenig? Wie sieht die grundlegende Idee aus, Tore zu erzielen bzw. zu verhindern? Ein Grundverständnis von Strategie wäre wichtig, damit bestimmte Fehleinschätzungen nicht mehr vorkommen.

Lange Rede, kurzer Sinn: Man benötigt kein tiefgehendes taktisches Wissen, um zu verstehen, warum Gruppenphasen einer Europameisterschaft keinen guten Indikator darstellen für den weiteren Turnierverlauf.

Beispiel Italien: Ja, ich liebe die Italiener. Ihr Ballbesitzsystem verblüfft mit ausgefuchsten Laufwegen und einer nahezu makellosen Organisation. Es hat dafür gesorgt, dass sie ihre individuellen Vorteile gegen die Türkei, die Schweiz und Wales ausspielen konnten. Macht sie das zum Turnierfavoriten? Nicht unbedingt. Spätestens ab dem Viertelfinale treffen sie nicht mehr auf unterlegene, sondern gleichwertige oder gar überlegene Gegner. Wie werden sie gegen diese Teams strategisch vorgehen? Werden sie auch dort auf ihre festen Abläufe im Ballbesitz setzen? Wie gut funktioniert ihre Defensive, wenn nicht etwa die Angriffe der Türken, sondern der Franzosen oder Niederländer verteidigt werden müssen? Die ersten Spiele haben uns wenig Rückschlüsse darauf gegeben.

Beispiel England: Ja, ihre Gruppenphase enttäuschte. Im Gegensatz zu den Italienern gelang es ihnen nie, eine Partie durchgehend zu dominieren und über ihr Ballbesitzspiel Chancen zu erarbeiten. Vieles in der Offensive blieb Stückwerk. Sollte man sie deshalb unterschätzen? Nicht unbedingt. Ihnen lag es nun einmal nicht, Ballbesitzwerte von 60% zu haben. Selbst gegen Kroatien und Tschechien zogen sie sich nach der Führung zurück, um auf ihre stabile Defensive zu bauen. Und diese funktioniert: In der gesamten Gruppenphase musste Jordan Pickford gerade einmal vier Schüsse halten. Drei davon wurden außerhalb des eigenen Strafraums abgegeben. Man braucht nicht viel Fantasie, um sich vorzustellen, wieso solch eine Defensive in einem K.O.-Rundensystem Gold wert sein kann.

Wer eine Eselsbrücke für solche taktischen Zusammenhänge benötigt, muss sich nur das Champions-League-Finale zwischen Manchester City und dem FC Chelsea in Erinnerung rufen. City gestaltete das Spiel, Chelsea zerstörte es. In einem K.O.-System kann Chelsea mit dieser Spielidee City bezwingen. In der Premier Liga hingegen sammelte Chelsea 19 Punkte weniger als City – weil deren strategischer Fokus besser zu einem Woche-für-Woche-Wettbewerb passt als zu einer K.O.-Variante. In einem Liga-Wettbewerb mit Punkten gewinnt der, der die meisten Spiele gewinnt; in einem K.O.-System derjenige, der am wenigsten verliert.

Erneut lange Rede, kurzer Sinn: Man sollte sich nicht zu sehr blenden lassen von den Ergebnissen der Gruppenphasen. Diese Lehre sollte uns spätestens klar sein nach Portugals EM-Sieg vor fünf Jahren. Gruppenphase und K.O.-System folgen anderen Gesetzmäßigkeiten.

Kurze Beobachtungen

  • Es hat fast physische Schmerzen bereitet, sich Kroatiens 3:1-Erfolg über Schottland anzuschauen. Ja, die Kroaten sind weiter. Sie haben sich das Leben aber selbst schwer gemacht. Defensiv, weil sie offenbar noch nie etwas davon gehört haben, dass die Schotten über offensivstarke Außenverteidiger verfügen. Offensiv, weil sie im Angriffsspiel jegliche Tiefe vermissen lassen. Bezeichnend war eine Situation in der ersten Halbzeit, als die Kroaten das Spiel von der linken zur rechten Eckfahne verlagerten, ohne dass ein einziger Spieler wirklich den Strafraum besetzte. Solange Luka Modric brilliert, können sich die Kroaten diese Art von Fußball leisten. Zumindest bis zum Achtelfinale. Dort drohen mit Spanien oder Schweden Gegner, deren Organisation den Kroaten massiv überlegen ist.
  • Nachtrag zu gestern, Teil 1: Auf meine Tweets und Tagebuch-Einlassungen zu Tom Bartels gab es unterschiedliche Reaktionen. Manche stimmten mir zu, manche sahen es anders und fanden, Kommentatoren dürfen ruhig emotional kommentieren. Soweit, so nachvollziehbar. Eine kleine, dritte Gruppe jedoch wollte es so hinstellen, als sei mein Standpunkt völlig weltfremd; als wäre es meiner fehlenden Emotionalität geschuldet, so etwas wie einen neutralen Kommentator einzufordern! Weshalb ich die totale Pro-Emotionen-Seite als etwas geschichtslos empfinde. Ich fordere ja eigentlich nichts anderes als eine Rückkehr zu jener Art der Kommentierung, die vor fünfzehn, zwanzig, dreißig Jahren gängig war. Dass der Zug abgefahren ist, gebe ich ja selbst zu. Es ist aber nicht so, als hätte es nie eine Zeit gegeben, in der Überparteilichkeit als wichtigstes Gut einer jeden Kommentierung galt.
  • Nachtrag zu gestern, Teil 2: ARD-Sportkoordinator Axel Balkausky hat sich mittlerweile zum Kommentar von Tom Bartels erklärt: „Seine Leistung war großartig. Er hat das Gefühl von vielen Menschen getroffen, die aufgrund der Geschichte von Christian Eriksen mit den Dänen sympathisieren.“ Dass der Sportkoordinator eines Öffentlich-Rechtlichen Senders offen zugibt, dass es eine Aufgabe eines Sportreporters sei, „die Gefühle der Menschen zu treffen“ und nicht etwa ein Spiel neutral zu kommentieren – das hätte man sich vor zwanzig Jahren nicht träumen lassen. Für viele Menschen ein Traum, für mich persönlich ein Albtraum.
  • Nachtrag zu gestern, Teil 3: Am 22. Juni berichtete das EM-Tagebuch, Österreich habe erstmals seit 1954 die Gruppenphase überstanden. Jannik Sorgatz stellt dazu fest: Bereits 1978 hat Österreich die Gruppenphase überstanden. Damals gab es eine zweite Gruppenphase, sodass Österreich 2021 erstmals seit 1954 eine K.O.-Runde erreicht hat. Anmerkung der Redaktion: Jannik Sorgatz hat Recht. Ein Dank auch an die weiteren Leser, die mich darauf hingewiesen haben.

Leseempfehlungen

Dietrich Schulze-Marmeling: Stefan Effenberg, Mehmet Scholl, Lothar Matthäus – und der Boulevard

11Freunde: Über Dänemarks Fußball-Märchen. Vom Schanzentisch der großen Gefühle

The Athletic: Yaya Toure: Why bums are so important in football

Das Titelbild der Allianz Arena stammt von Mattes, Lizenz: CC BY-SA 3.0.

7 thoughts on “Eschers EM-Tagebuch, Tag 12: Bitte mehr Strategie und weniger Symbol!

  1. Zu Bartels und dem Thema dazu: Es erscheint grundsätzlich der Stil der vergangenen 10+ Jahre zu sein, dass es Medien nicht mehr genügt, (idealerweise faktenbasiert) zu berichten, sondern dem ganzen auch ein Narrativ zu verpassen. Oder schlimmerweise eine Meinung reinfärben. Das betrifft jetzt nicht nur Fußballkommentatoren, wo es relativ wurscht ist, sondern leider auch Zeitungen. Selbst die ÖR-Nachrichten haben da immer öfter eine „Deutung“ drinnen – insgesamt aber noch mit genug Abstand.

    Noch eine kleine Anekdote zu parteiischen Reportern: Es begab sich vor ein paar Jahren mal, dass Mainz 05 gegen die Bayern in München spielte. In einer Szene setzte Robben zu seinem üblichen Dribbling an, ging an einem vorbei und blieb danach hängen. Der Reporter kommentierte das extrem laut und aufpeitschend mit „Robben! ROBBEN! ROOOBBEN!!!“. Soweit, so gut. Kaum 5 Minuten später eine vergleichbare Szene. Aber von einem Mainzer. Der erfolgreich (!) ein sehr gleiches Dribbling machte, das erfolgreich mit einem (unerfolgreichen) Torschuss endete. Der Reporter bemüssigte sich nicht mal, irgendwas dazu zu sagen.

    Weniger Anekdote, sondern auch noch mal Zustimmung zu deiner Meinung zum kicker, der die Noten auch nur nach Schlüsselszenen vergibt: Der hat es ja auch geschafft, Terzic zum Trainer des Jahres zu machen. Weil er am Ende 6 Spiele am Stück gewonnen hat. Mit einer Mannschaft, die per Kader-Wert (und -stärke) durchaus die Bayern eng hätte jagen müssen und wozu er auch fast ein Jahr Zeit bekam, sie dazu zu bringen. Bo Svensson wurde knapp dahinter Zweiter. Ich weiss schon recht lange, warum ich den kicker nach gut 20 Jahren Abonnement vor gut 2 Jahren abbestellt habe. Mit „Fachblatt“ hat das schon sehr lange nichts mehr zu tun.

  2. Mal drei ganz blöde Fragen bzw. Bemerkungen zu a) der Taktik und b) der Kommentierung von Fußballspielen.

    a.1) Ich glaube, dass viele Leute auf Begriffe wie „Falsche 9“ oder „abkippender Sechser“ nicht allergisch reagieren, weil sie dieses Niveau an Komplexität in der Auseinandersetzung mit einer gegebenen Sache grundsätzlich scheuen würden, sondern weil sie glauben, dass der Komplexitätsgrad des Instrumentariums der Analyse höher ist als der des zu analysierenden Problems. Auf Deutsch: Sie nehmen an dass die analysierenden Taktikfüchse in das Geschehen auf dem Platz mehr hineinlesen als dort tatsächlich stattfindet. Dies ist es, was in vielen Menschen den von dir zu Recht attestierten Vorbehalt gegen taktische Analysen auslöst, erst Recht solch tiefschürfenden, wie sie etwa bei Spielverlagerung üblich sind, denn sie können den Verdacht der Prätentiösität oder übertriebenen Klugscheißerei wo es eigentlich gar nichts klugzuscheißen gibt, nie ganz abschütteln.

    a.2) Ein zweites Problem, das viele Menschen mit einer überwiegend oder gar ausschließlich auf taktische Aspekte fußenden Spielanalyse haben, ist meiner Meinung nach, dass sie dabei weitere bei der Entstehung einer Spielleistung unverzichtbare Elemente wie z. B. individual- oder sozialpsychologische Aspekte (Stichworte beispielsweise Mentalität, Einstellung, Gier, Siegeswille, gruppendynamische Effekte etc.) oder schlicht und einfach auch nur in einer bestimmten Spielsituation einmal Glück gehabt zu haben, zu kurz kommen sehen. Ich kann den (exklusiven) Fokus vieler Analysten (auch von dir) auf die Taktik nachvollziehen, weil sie objektivierbarer und ihre Aussagen intersubjektiv nachvollziehbar sind als wenn man bei der Erklärung des Zustandekommens einer Spielleistung auf etwas solch diffuses wie Einstellung oder Mentalität zurückgreifen muss, aber das macht ihn nicht vollständiger bzw. wird der Problemstellung nicht vollständig gerecht und hilft dem Ziel, die Akzeptanz oder Selbstverständlichkeit der taktischen Analyse in der Öffentlichkeit zu steigern, meiner Meinung nach insgesamt nur wenig.

    b) Wie außer mit historischer Pfadabhängigkeit ist eigentlich das Ideal zu erklären, dass Kommentatoren ein Spiel möglichst neutral und in ihren verbalen Ausführungen so zurückgenommen wie möglich kommentieren müssten? Dann könnte man doch ein Spiel gleich ganz ohne Kommentar anschauen, das wäre diese Denkschule in ihrer logischen Konsequenz zu Ende gedach. Denn kein Kommentar ist so neutral und zurückgenommen wie kein Kommentar.

    Wäre es, Tobias, im Rahmen dieser meiner deinen obigen Ausführungen attestierten Logik nicht wenigstens in sich schlüssig, dass wenn es schon einen Kommentar gibt, dieser dann auch wenigstens lebendig, emotional und am Spielgeschehen lebhaft teilnehmend ist und man ihn sich ansonsten doch gleich besser ganz klemmt?

  3. Das Stadion in Regenbogenfarben zu beleuchten ist doch genauso ein leeres Statement wie ein UEFA tweet. Das ändert ja nichts am Denken der Verantwortlichen in Ungarn, es ist ja genauso Konsequenzlos und hilft nur einigen Leuten sich zu profilieren wie weit fortgeschritten wir sind. Jetzt kann in Diskussionen jeder nochmal sagen wie toll man die Aktion findet und das sowas ja ganz wichtig ist in der heutigen Zeit. Dabei ist es den meisten Leuten dann ja auch egal, dass zB der FC Bayern Kooperation mit Katar hat oder ähnliches. Auch ist vielen die Homophobie u.ä in DE egal. Die politische Reaktion auf das neue Gesetz sollte doch für alle denen LGBT rechte wichtig sind ein wichtigeres Thema sein als wie das Stadion am Spieltag beleuchtet ist. Das reduziert die Politik dochauf Symbole und Personen, teilweise wirkt es ja wie : „Jetzt haben wir es dem bösen Orban aber gezeigt! Der traut sich nichtmal ins Stadion“. Eine einfache Reduktion auf gut gegen böse.

  4. Wollte Ihnen einen langen Text schreiben wie toll Sie sind. Wie toll Spielverlagerun, der Obst oder rasenfunk sind. Wie ich sie weiter empfohlen habe. Und sie dann für Ihr Statement zum Regenbogenthema schelten. Ihnen klar machen das es eine mediale und politische Kampagne ist. Georg Restle (Redaktionsleiter Monitor) hat schon am 11 Juni auf Twitter damit angefangen. Und seitdem wird täglich berichtet. Man kommt nicht aus. Und just heute wird von der Leyen in der EU tätig. Herrlich so viel starke Signale.
    Ich wollte Ihnen klar machen das eben diese Netzwerke auch dafür sorgen, dass über die Rechte von Vätern sehr wenig diskutiert wird. Einzig die FDP ist da so ein bisschen dran. (Helling-Plahr!)
    Ich wollte sie verspotten und beschämen weil sie sich für Gleichberechtigung von Transpersonen in Ungarn einsetzen. Aber nicht für die vielen entrechteten Väter in Deutschland. Ich wollte auf genderama.blogspot.com und andere Blogs verweisen. Ich wollte ohne rechtlichen Anspruch, aus dem Blauen heraus, sie unter Druck setzen, damit sie morgen bei Ihrer Analyse ein Zeichen für die Rechte von Vätern in Deutschland setzen.
    Ich wollte Social-Media-technisch ordentlich Wirbel schlagen. Rene Maric und die ganze Borussia hinein ziehen. Hätte gerne gesehen ob Sie sich dem Druck beugen. Gab es eigentlich Druck seitens Ihrer Partner 11-Freunde oder den ÖR?
    Ich wollte noch ein Loblied auf den Fußball singen. Als einzige kulturelle Errungenschaft des Menschen, die weltweit friedlich die Menschen eint. Der Fußball ist Integration. Er braucht keine Politik und Medien. Politik und Medien missbrauchen den Fußball für ihre Zwecke.
    Aber ich mache es nicht. Ich bring nur kurz diese Zusammenfassung.
    Denn ich war heute 8 Stunden im Büro. Und jetzt will mein Sohn was zum Essen. Ich habe keine Kraft. Es bringt eh nichts. Es ist zwecklos. Um gegen diese Netzwerke anzukommen muss man sich organisieren.
    Mir bleibt nur Sie zu verfluchen. Sollten sie morgen keine starken Signale senden, sollen Sie den Schmerz kennen lernen für das eigenen Kind zu zahlen, aber nicht zu wissen wie es ihm geht.
    Eigentlich will ich nur Fußball schauen. Ohne kniende Kicker, ohne fliegende Aktivisten, ohne Farben für ein starkes Signal. Ohne einen Escher mit politischer Haltung. Eigentlich klicke ich den Escher, weil ich da nüchternen Sachverstand finde.

    P.S.: Frage: Warum sind eigentliche alle ARD-/ZDF-Kommentatoren bei der EM hellhäutig?
    Antwort: Weil man Hautfarbe nicht hören kann. Das Signal ist unsichtbar und verpufft. Dann muss man sich darüber keine Gedanken machen und kann es gleich bleiben lassen.
    Das dann vielleicht als Aufmacher für die Achtelfinal-Analyse?

  5. @Max
    Ein erfrischender Kommentar; danke dafür.
    Ich selbst habe auch die Beobachtung und Erfahrung gemacht, daß viele lautstarke Advokaten des LGBTQ+-Aktivismus und Anti-Rassismus absolut keinerlei Mitgefühl oder Verständnis für im Grunde ganz ähnliche Minderheiten/‘Opfer’ haben oder sogar auf ihnen herumtrampeln. Weshalb ich an der Authentizität und an der etischen/moralischen Motivation jener Advokaten mehr als zweifele.
    Einen anderen Punkt, den Sie ansprechen finde ich auch sehr wichtig: Sport sollte m.E. ein Feld sein, wo die unterschiedlichsten Gruppen einer Gesellschaft friedlich zusammen kommen und etwas zusammen genießen/feiern/diskutieren können. Dies soll, nach meinem Eindruck, aber gezielt verhindert werden: “Teile und herrsche.” Die Superreichen dieser Welt wollen die Gesellschaften in immer mehr mit einander befeindete und sich bitter bekämpfende Gruppen einteilen, die dann gar nicht mehr merken, wie die Superreichen immer reicher und 99+% der Bevölkerungen immer ärmer und in Kriege usw. usf. verwickelt werden.
    Ich wünsche Ihnen das Beste für Ihre Situation mit ihrem Sohn.

    1. Diese Debatte da von Max fußt auf den falschen Dingen… das klingt sehr danach, wie viele die „BLACK LIVES MATTER“ Kampagne mit „ALL LIVES MATTER“ oder gar „BLUE LIVES MATTER“ gekontert haben, frei nach dem Motto, dass man ja auch an alle anderen denken soll. Dabei wird aber der Punkt verfehlt.

      Es geht im Rahmen dieser Kampagne darum, die Aufmerksamkeit darauf zu lenken. Um Änderungen zu bewirken und Bewusstsein dafür zu entwickeln. Wenn das getan ist, geht es auch um andere Themen. Aber wenn man immer alles ins Rampenlicht setzen will, ist nichts im Rampenlicht.

      Das ist auch die Idee von Diversifizierung, Gleichstellung, „Sichtbarkeit“. Bspw. Frauen in Führungsetagen oder Rechte von Homosexuellen. Es geht darum, dass diese Leute „einfach“ die gleichen Rechte und Chancen genießen wie „die anderen“. Nicht mehr, nicht weniger. Damit man sich daran gewöhnt, muss man das ein Stück weit überrepräsentieren.

      Dito auch die Genderdebatte. Ob in Amtssprache künftig ein Gendersternchen rumflitzt, kann einem Wurscht sein. Amtsdokumente sind heute schon unleserlich und „kein Deutsch“, wenn man so will. Wenn Gendersternchen irgendwann im Duden ist oder in der Schule gelehrt wird: Fein. „Uns“ trifft das nicht mehr, aber in 10 Jahren wächst eine neue Generation heran, für die das dann normal ist. Und das hilft allen in Deutschland.

  6. Koom, Sie sind wirklich einer der Guten. Brav alles aufgezählt was uns die Medien lehren.
    Und was von Oben kommt ist gut. Muss man nicht darüber nachdenken. Einfach nur die richtige Haltung zeigen und jeden der sich weigert wird weg gebissen.
    Ich genieße nicht die gleichen Rechte als Vater wie die Mutter. Ich will das sichtbar machen. Damit mein Sohn es in 10 Jahren einmal besser hat.
    Interessiert Sie aber nicht. Den die Medien konfrontieren Sie nicht täglich mit der Thematik. Es gibt keine faschistoiden Gruppierung mit Symbolen und Parolen. Ich bin nur ein Einzelner. Da fällt es Ihnen schwer Verständnis aufzubringen. Da können Sie nicht mitmarschieren und in der Masse unter gehen. Da fällt es Ihnen einfach leichter meinen Standpunkt als falsch zu deklarieren.
    Sie weigern sich über meine Probleme Gedanken zu machen. So wollen gar nicht das mein Problem im Rampenlicht steht. All Live Matters ist natürlich richtig. Polarisiert und spaltet aber nicht so schön. Wäre sich alle einig im Bezug auf All Live Matters, könnten wir uns sachliche Gedanken machen wir wir tatsächlich etwas ändern und bewirken. Dank Black Live Matters wird einfach nur gestritten.
    Übrigens. Eine männer- und väterfreundlichere Gesellschaft würde übrigens wirklich der gesamten Gesellschaft zugute kommen. Und in den USA allen voran den dunkelhäutigen Teil. Informieren Sie sich doch mal wie viele der Kriminellen aus zerrütteten Familien kommen.

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